Foto: Gunter Glücklich für Knaus Verlag
Foto: Gunter Glücklich für Knaus Verlag
Geboren an einem Sonntag im Juni 1960 – ein geschickter Schachzug, wenn man zeitlebens Erdbeerkuchen zum Geburtstag essen will. Erster Armbruch mit neun. Erste Neigungen zum Prokrastinieren mit zwölf. Kurzfristig in Erwägung gezogene Karrieren: Lateinlehrerin, Ornithologin, Innenarchitektin. Stattdessen dann doch lieber sinnloses Magister-Studium der Germanistik und Anglistik in Göttingen, Exeter und Berlin.
1988 Henri-Nannen-Journalistenschule in Hamburg. Eher zufällig. Ganz sicher eher spät, mit 28. Aber anscheinend nicht zu spät. Und vielleicht nicht mal zufällig; im Rückblick scheint ja alles immer sinnvoll.
Dann geht alles ganz schnell: Redaktionsleiterin der wöchentlichen RTL-Talkshow „Die Woche“. 1990 ins frischvereinigte Berlin zur Neuen Berliner Illustrierten, später in Extra-Magazin umbenannt. Das Blatt wird dicht gemacht, wie nahezu alle weiteren Zeitschriften, für die ich je gearbeitet habe. Zu dem Zeitpunkt habe ich das noch nicht persönlich genommen.
1992: Stern. Erst als Redakteurin im Ressort Kultur und Unterhaltung. Dann als Ressortleiterin im neuen Ressort Unterhaltung und Medien. 1995 Umstieg vom großen Dampfer auf den frisch vom Stapel gelaufenen Kabinenkreuzer Amica. Zehn Jahre lang Autorin und Kolumnistin („Doppelpack“ zusammen mit Peter Praschl). Lieblings-Genre: Porträts und Selbstversuche. Nach der Einstellung von Amica freiberuflich für u.a. Stern, Süddeutsche Zeitung Magazin, Architektur & Wohnen, Cosmopolitan und diverse Entwicklungsredaktionen.
2006: Redaktionsleiterin, dann Stellvertreterin des Chefredakteurs bei Park Avenue, das – natürlich – 2008 eingestellt wird. Danach wieder Arbeit als Autorin und als Textchefin für Myself und Geo Saison. Januar bis Juni 2010 stellvertretende Chefredakteurin Cosmopolitan – die falsche Frau am falschen Ort. Kommt vor. Anschließend Pauschalistin beim Süddeutsche Zeitung Magazin, Kolumnistin für Geo Saison, Myself, Architektur & Wohnen, Der Feinschmecker.
Ab November 2009: „Das kleine Blaue“, ein einjähriger Selbstversuch, jeden Tag das gleiche blaue Kleid zu tragen. Auf dem Blog läuft auch die Aktion „Und tschüß“.
2010: „Wer wird Millionär“. 500.000 Euro. Reiner Wahnsinn.
2011: Weltreise. 12 Städte in 12 Monaten, darüber das Reiseblog „Vor mir die Welt“, das für den Grimme Online Award 2012 nominiert wurde und bei den Lead Awards 2012 ausgezeichnet wurde.
2013 erscheint das Buch zur Weltreise, „Das große Los“ (Knaus Verlag). Verrückterweise wird es ein Bestseller, bislang sind über 350.000 Exemplare verkauft. Ab August die wöchentliche Kolumne „Winnemuth“ im Stern. Fast noch wichtiger: Im Juni taucht plötzlich ein Foxterrier namens Fiete in meinem Leben auf. Und folglich, weil ja nun wirklich jeder Lebensschritt in einer Kolumne mündet, die Kolumne „Vor uns die Welt“ in Dogs.
2014: Analog zum Weltreiseprojekt der Plan, zwölf Monate in zwölf kleinen deutschen Städten zu leben; darüber das Blog „Zurück auf Los“. Abbruch nach fünf Monaten. Aus Gründen.
2015: „Um es kurz zu machen“ (Knaus Verlag), eine Sammlung von Kolumnen aus Stern, Süddeutsche Zeitung Magazin, Geo Saison, Myself und Cosmopolitan.
2016: Neuer Ort, neues Glück. Eine Hütte an der Ostsee entwickelt sich langsam, aber unaufhaltsam zum gefühlten Erstwohnsitz. Und das lange Nomadentum mündet sanft in die Sesshaftigkeit.
2019: Endlich mal wieder ein neues Buch, „Bin im Garten“. Ein Jahrestagebuch über genau das: Im-Garten-Sein, Heimkommen, Ankommen, Wurzelnschlagen.